Definition: Trauma
Was versteht man unter Trauma?
Das Wort Trauma stammt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet körperliche Wunde bzw. gewaltsame Verletzung. Ursprünglich wurde der Begriff ausschließlich für physische Verletzungen verwendet und erst im Laufe der Zeit auf emotionale Wunden erweitert.
Dass somit das Bild einer körperlichen Verwundung auf einen seelischen Vorgang angewendet wird, macht im Hinblick auf die neusten Forschungen in der Entstehung und Heilung von traumatischen Verletzungen viel Sinn.
Heute versteht man unter Trauma eine Verwundung, die vielleicht nicht beim ersten Hinsehen sichtbar ist, bei der es sich aber so gut wie immer um einen gewaltsamen Eingriff in das Sein des Individuums handelt. Die neusten Entwicklungen in der Traumaforschung schenken dem Zusammenspiel von Körper, Seele und Geist ihre gesamte Aufmerksamkeit.
Der Begriff Trauma hat schon längst in den allgemeinen Sprachgebrauch Einzug gehalten. Unter einem traumatischen Erlebnis in der Alltagssprache versteht man ein von außen kommendes, stressreiches Ereignis, das uns an dem Rande unserer Bewältigungsstrategien bringt. Ob ein Ereignis als Trauma verarbeitet wird oder nicht, hängt davon ab, in welchem Ausmaß der Betroffene mit der eigenen Hilflosigkeit in Berührung kommt.
Solange ausreichend Bewältigungsstrategien zu Verfügung stehen, kann die Extremsituation verarbeitet werden. Ist dies jedoch nicht der Fall, wird man von der Situation emotional überflutet und überwältigt.
Wenn man einer Situation ausgeliefert ist, ohne Möglichkeit zu kämpfen oder zu fliehen, ist die Konsequenz, dass man sich emotional totstellt und es zur Fragmentierung des Erlebten kommt was wiederum unausweichlich zu einer posttraumatischen Belastungsstörung.
Wir werden mit der eigenen Verwundbarkeit immer dann konfrontiert, wenn Ereignisse unvorhersehbar, extrem, anhaltend oder alles gemeinsam sind.